Da die drei Tunnel Sengg, Chüebalm und Giessbach schon seit über dreissig Jahren in Betrieb sind und mittlerweile sicherheitstechnisch veraltet waren, erhielt Baumeler im Oktober 2015 vom ASTRA den Auftrag, die betriebs- und sicherheitstechnische Ausrüstung zu erneuern. Zum Umfang des Projekts gehörte die Beleuch- tung aller Fluchtstollen mit 750 Leuchten, die komplette elektrische Verkabelung sämtlicher Zentralen und Fluchtwege sowie die Lieferung und Inbetriebnahme der HLK-Anlage (Heizung, Lüftung, Klima) in den jeweiligen Technikzentralen.
Darüber hinaus kümmerte sich Baumeler um die Tunnel-belüftung. In den beiden grösseren Tunneln (Chüebalm und Giessbach) wurden je zwei Luftschleusen eingebaut, im Senggtunnel nur eine einzelne. Diese Schleusen erzeugen einen leichten Überdruck im Tunnel, wodurch im Brandfall verhindert wird, dass der Rauch in den Sicherheitsstollen eindringt.
In der Mitte des rund 890 m langen Senggtunnels wurde zusätzlich ein Notausgang integriert. Parallel zum
1,2 km langen Chüebalmtunnel wurde durch Spren-gungen ein Sicherheitsstollen geschaffen, an welchen im Abstand von jeweils maximal 300 m fünf neue Notausgänge angeschlossen wurden. Auch für den Giessbachtunnel, welcher mit 3,4 km deutlich länger als die anderen beiden Tunnel ist, wurde ein Nebenstollen gebaut. Dieser wurde jedoch nicht gesprengt, sondern gebohrt. Der Tunnel bot zuvor nur einen einzigen Notausgang in der Mitte, welcher zu einem im Wald gelegenen Sammelplatz führte. Die moderne Lösung von heute beinhaltet 11 Notausgänge, wobei sich die Sammelstellen neu in den beiden Schleusengebäuden befinden.
Bei der Durchführung des Projektes war eine Montage- gruppe über Monate hinweg im Einsatz. Die Arbeiten an den Sicherheitsstollen konnten am Tag durchgeführt werden. Die Installation der Fuchtwegtüren fand hingegen ausschliesslich nachts statt, wofür die Tunnel jeweils gesperrt wurden. Das eingespielte Team von Baumeler, bestehend aus Trassebauern, der Kabel- gruppe und Elektromonteuren, konnte alle Zwischen-ziele termingerecht abschliessen und die Gesamtanlage schliesslich planmässig dem ASTRA übergeben.